Das Erste, was ich gleich gemacht habe, war, dass ich meinen Hausarzt angerufen habe und ihm die Situation geschildert habe.
Die Schwester am Telefon meinte, das sei kein Problem und ich solle einfach mal vorbeikommen. Ich habe geweint, weil ich mich in einer komischen Lage befand. Ich bin aus den Räumen meines Arbeitgebers gestürmt, und das hatte ich noch nie getan. Ich habe mich irgendwie geschämt – aber es sollte weitergehen, und ich muss nun an mich denken. Psycho ist nun mein neues Wort, wenn ich daran denke, was meine Kollegen wohl von mir denken.
Am gleichen Tag habe ich beim Hausarzt vorgesprochen und ihm meine Lage erklärt. Er hat zwar alles angehört, aber er fand das gar nicht so schlimm, wie ich es erzählt habe. Seine weisen Worte waren, dass ich doch bitte nochmal das Gespräch mit meiner Chefin suchen solle und dass alles wahrscheinlich nur ein blödes Missverständnis ist. Dass ich möglicherweise depressiv bin oder irgendetwas anderes habe, hatte er übersehen.
Ich habe ihm nochmals eindringlich erklärt, dass ich nicht mehr zurück kann und nun meine Ruhe brauche. So lange, wie ich sie eben brauche. Er verstand es und ich bekam meine erste Krankschreibung.
Ich fühle mich gut aufgehoben und mein Hausarzt versteht mich wohl …