Wer meinen Blog lange verfolgt, weiß, dass ich an einer Depression erkrankt bin. Nun wurde mir jedoch schon seit mehr als vier Jahren immer dieselbe Diagnose gestellt: Mittelschwere Depression mit psychosomatischen Störungen – so die Aussage meiner Ärzte.
Doch ich fühle mich verpflichtet, dem weiter nachzugehen. Denn nun ist es bereits rund 1,5 Jahre her, seitdem ich eine Behandlung begonnen habe, die genau darauf abzielte, meine Situation zu verbessern. Leider ohne Erfolg. Versteht mich nicht falsch, ich erkenne Fortschritte im Umgang mit meiner Depression und ich komme mit vielen Dingen wirklich gut zurecht. Mich belasten jedoch enorm diese immer wiederkehrenden körperlichen Symptome. Und nein, ich bin nicht mehr der Überzeugung, dass sie rein psychosomatischer Natur sind. Im Laufe der Jahre haben sich die körperlichen Symptome verstärkt und werden einfach nicht weniger.
Das Leiden bei mir ist stärker und natürlicher, und ich betone gerne noch einmal – NATÜRLICH – ist dadurch AUCH meine Psyche beeinträchtigt worden. Denn wenn man vier oder fünf Jahre lang mit solchen Beschwerden zu kämpfen hat und keinerlei Besserung eintritt, dann wirkt sich das zwangsläufig auf die Psyche aus. Kleinere Unannehmlichkeiten werden zu großen Problemen, und körperliche Beschwerden verstärken sich teilweise noch weiter. Das ist absolut natürlich, denn natürlich mache ich mir Gedanken. Und wenn ich dazu noch ein sensibler Mensch bin, der jede Feinheit spürt, dann wird das natürlich umso intensiver wahrgenommen. Doch das Wichtigste, was ich in meiner Psychotherapie gelernt habe, ist, meine Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken. Und das funktioniert eben nicht mehr, wenn die körperlichen Beschwerden unaufhörlich präsent sind.
Deshalb wird meine Kategorie „Meine Depression“ wahrscheinlich bald anders heißen, etwa „Meine Krankheit“ oder etwas Ähnliches. Denn die Depression begleitet mich zwar nach wie vor, ist aber nicht mehr so dominierend wie diese körperliche Krankheit. Die beiden könnten auch leider verwechselt werden, besonders wenn man depressiv ist und alles glaubt, was die Ärzte sagen.
Ich habe nun am kommenden Donnerstag einen Termin bei einem Orthopäden, bei dem ich meine Symptome noch einmal genauer erläutern werde. Es könnte sein, dass es sich um einen unbehandelten Bandscheibenvorfall handelt, der sich im Laufe der Jahre verschlimmert hat. Mein Hausarzt, den ich heute aufgesucht habe, kümmert sich ebenfalls darum und hat mir eine Überweisung für ein kontrastmittelgestütztes MRT ausgestellt. Dadurch kann er ausschließen, ob eine Nervenkrankheit vorliegt.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten.