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Meine Depression: Ich muss hier raus!!! (#1)

Nun ist es soweit: Meine Nerven liegen blank und ich bin am Ende. So sehr am Ende, dass es im Moment den Anschein hat, als könnte ich nicht mehr weiterarbeiten. Ich bin gerade förmlich davon gelaufen und sehne mich nur nach Hause – zu meiner Frau und meiner Familie. Die Vorstellung, zur Arbeit zurückzukehren, möchte ich im Moment einfach nicht einmal in Erwägung ziehen, und das wird wohl vorerst so bleiben.

Doch was ist passiert, und wie bin ich in diese Situation geraten?

Ich bin schon gefühlt seit Ewigkeiten als Vertretungskraft für den Markt bei meinem Arbeitgeber tätig. So bin ich an fünf Tagen in der Woche, wenn der Filialleiter nicht gerade da ist, seine rechte Hand. Mein Aufgabenbereich erstreckt sich vom Kommissionieren der Waren über die Mitarbeiterführung bis hin zur Aufgabe, den Laden sauber zu halten. Das, was ich seit 2008 mache, ist im Einzelhandel ein tägliches Aufgabenfeld. Anfangs war alles wirklich einfach.

Allerdings hat mein Arbeitgeber sich im Laufe der Zeit natürlich umstrukturiert und es kamen immer mehr Aufgaben hinzu. Gleichzeitig wurden die Mitarbeiter jedoch immer weniger. So kam es oft vor, dass ich an manchen Tagen und Wochen für zwei Mitarbeiter arbeiten musste – das ist ermüdend und auf Dauer nicht gesund. Auch für meine Psyche war das nicht förderlich.

Ich war bereits häufig in Behandlung wegen Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden. Oft lautete die Diagnose Depression, die gut zu meinen Symptomen passte, wenn man daran glaubt.

Aber all das war natürlich nicht der Auslöser, zumindest nicht nur. Ich musste „raus“, weil ich mich wirklich verletzt gefühlt habe. In den Räumen meines Arbeitgebers wurde ich regelrecht „auseinandergenommen“ wie ein Hering. Dinge wurden mir von der Führungskraft vorgeworfen, die nur teilweise der Realität entsprachen, und ich hatte kaum Zeit, mich zu verteidigen. Zu allem Überfluss kam noch eine andere Mitarbeiterin (Kassiererin) hinzu, die sich unangemessen in das Gespräch einmischte, obwohl sie nichts damit zu tun hatte. Dies alles, zusammen mit meinen langanhaltenden Beschwerden, war der perfekte Auslöser, um jetzt die Reißleine zu ziehen.

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Ich gebe meiner Chefin jedoch nur wenig Schuld daran. Jetzt, da ich diesen Text eine Woche später schreibe, wird mir klar, dass sie damit nichts zu tun hatte. Es war nur ich selbst und meine Krankheit. Nun ja, und ein bisschen auch die andere Mitarbeiterin, die sich nicht hätte einmischen sollen.

Und was mache ich jetzt?

Seit ein paar Tagen bin ich krankgeschrieben und überlege, wie es nun weitergeht. Ich denke darüber nach, wie ich jetzt vorgehen werde und was mich auf dieser Reise erwartet. Was ich habe, weiß ich. Wie ich am besten vorgehe, leider noch nicht. Als Erstes werde ich wohl zum Hausarzt gehen, der mir sicherlich bei meinen Problemen helfen wird. Eine Therapie werde ich anstreben und beginnen. Es wäre bereits meine dritte Therapie in sechs Jahren. Vielleicht bringt sie dieses Mal ja etwas.

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