Mein Zustand der körperlichen Verfassung ist schlecht – so schlecht, dass ich teilweise in alte Muster verfalle und nicht mehr weiterweiß. Ich habe immer noch die gleichen Symptome, und von Tag zu Tag fällt es mir schwerer, daran zu glauben, dass diese psychosomatisch sein sollen. Natürlich denke ich mir trotzdem meinen Teil und rede mir ein, dass es so ist, aber die Wahrheit sieht vielleicht anders aus?
Mein Therapeut wird mir wahrscheinlich mal wieder einen langen Vortrag darüber halten, dass meine körperlichen Symptome zwar psychisch verstärkt werden können, aber ich kenne das doch schon. Er hat recht, und ich habe nicht unrecht.
Mein Leid erstreckt sich mittlerweile so weit, dass ich nicht mehr morgens aufstehen kann und es mir einfach nicht gelingt, leichte Dinge wie die Spülmaschine ein- oder auszuräumen. Eines habe ich jedoch gelernt: Egal wie schlecht meine Stimmung ist, ich lasse sie niemals so weit kommen, dass ich nichts mehr tue oder mich von jeder kleinen Kritik an mich verletzen lasse. Das ist mein oberstes Gebot, dem ich zu folgen versuche. Meine Frau merkt trotzdem, dass etwas nicht stimmt, aber das ist auch in Ordnung.
Nun habe ich diesen Zustand bald knapp einem Monat. Mittlerweile dämmert es mir, dass meine Inaktivität bezüglich Sport und Fitness damit zusammenhängen könnte. Ich wollte es machen, aber hatte einfach keine Lust. Ab morgen werde ich versuchen, meine eingerostete To-Do-Liste wieder aufzunehmen und meinen Alltag früher zu bewältigen.
Jetzt muss ich allerdings erst einmal schlafen gehen.