Neuer Tag, neue Aktivität steht an. Doch vorerst war das Frühstücken bei Sylvester geplant – doch nun nicht mehr. Leider geht es meinem Kumpel nicht so gut, und aus diesem Grund haben wir das Frühstück bei ihm ausfallen lassen. Also heißt es nun, alleine Frühstück besorgen, und dann habe ich mir überlegt, ob ich alleine den Olympiapark besuche. Ich war da ja noch nie, und als Besucher muss man den Olympiapark mal gesehen haben – wurde mir zumindest gesagt.
Mir geht’s beschissen
Also mache ich mich 11:45 Uhr auf den Weg. Gut, es ging mir heute irgendwie nicht gut. Ich weiß nicht, ob es mal wieder meine Depression ist oder ob ich einfach nicht gewohnt bin, alleine zu reisen oder generell etwas alleine zu unternehmen. Ich war mir selbst nicht sicher. Schweißausbrüche und Hitze zogen durch mich hindurch. Kreislaufprobleme. Aber volle Kanne. So schlimm hatte ich es lange nicht mehr.
Als ich mich in die U-Bahn gesetzt habe, wurde es sogar zunehmend schlimmer. Teilweise so schlimm, dass ich wieder aussteigen wollte und zurück ins Hotel wollte. Doch das ging nicht – denn heute war mein Treffen mit Laura geplant. Laura, eine damalige Kollegin, die ich vor Jahren kennengelernt habe. Heute eine gute Freundin, die ich sehr schätze und mag.
Da es mir so schlecht ging, bin ich auch an der Haltestelle U-Bhf. Milbenshofen ausgestiegen und habe die Strecke bis zum Olympiapark gelaufen. Es waren lange 30 Minuten – aber ich wollte nicht so schnell machen. Tatsächlich ging es mir da sogar wesentlich schlechter, und mein Wunsch, wieder ins Hotel zurückzufahren, war immer näher – aber das ging nicht. Ich mag das Treffen mit Laura nicht erneut absagen.
BMW Headquaters
Aus diesem Grund: Arschbacken zusammenkneifen und los geht’s. Es wird doch schon wieder, ich muss nur an etwas anderes denken. Vor dem eigentlichen Olympiapark angekommen, habe ich schon die Konzernzentrale von BMW gesehen. BMW Headquarters nennt man es heutzutage. Ganz schön rund und irgendwie kühl und hässlich. Die erste Frage, die sich mir stellte, war: Wie sehen wohl die Büroräume da aus? Auch rund? – Bestimmt. Aber eigentlich auch egal. Aber guter Einwand und brachte mich kurz an etwas anderes zu denken.
Wenn man dann am BMW Headquarters vorbeigeht, sieht man schon die BMW Welt und das BMW Museum. Da gehe ich aber zuerst gekonnt vorbei. Denn Laura ist erst in anderthalb Stunden da, und deswegen kann ich mir das Olympiagelände mal in Ruhe anschauen. Doch irgendwie kickt mein Kreislauf immer noch rein – ich fühle mich zunehmend mies. Vielleicht habe ich aber auch zu wenig gegessen und getrunken? Meine Frau sagt mir das immer und immer wieder. Ich probiere erneut an etwas anderes zu denken.
Olympiapark
Nun werden erst mal alle wichtigen Stationen besucht, die zu besuchen sind. Auf meinem Plan steht das kleine Olympiahalle, der Olympiasee und der Münchener Funkturm. Alle Stationen habe ich kurz abgecheckt. Auf dem Olympiaberg war ich nicht drauf, von dem habe ich erst später durch Laura erfahren. Nun gut, das nächste Mal dann. Außerdem soll die Aussicht im Sommer viel prächtiger sein.
Da ich aufgrund meines für mich besorgniserregenden Zustands nicht mehr in einer sehr guten Verfassung gewesen bin, bat ich Laura, dass wir doch vorher noch etwas essen gehen. Da Laura bereits, wie ich es mir gedacht habe, gegessen hat, fuhren wir zu McDonald’s. Später nach dem ich gegessen habe, ging es mir schon deutlich besser.
BMW Museum
Das BMW Museum war eine Empfehlung, und ich musste das einfach sehen. Mich begeistern Autos ehrlich gesagt gar nicht, doch Museen, die Technik jeglicher Art zeigen, sind immer interessant. Für 10 Euro kann man sich über den Eintritt nicht beschweren.
Die Ausstellung der BMW-Fahrzeuge und Motoren war an sich sehr gut gemacht, mir war jedoch die Führung durch das Museum etwas unübersichtlich. So mussten wir oft mehrfach schauen, wo wir schon mal waren und wo nicht – aber das sind auch Luxusprobleme. Nichtsdestotrotz war aber das BMW Museum echt schön gestaltet. Dazu tragen aber die weißen Glaswände dazu bei. Alles wirkt edel und hochwertig dadurch.
Informationen zu den Autos gab es genug. Wenn man ein richtiger BMW-Fan ist, kann man hier doch schon einige Stunden verbringen. Da ich einfach nur der Empfehlung gefolgt bin und wirklich kein BMW- oder Auto-Fan bin, waren wir mit der Ausstellung relativ schnell durch.
Augustiner Keller
Letzte Station für heute. Bier. Dazu muss man aber wieder nach Marienplatz. Das dauert. Ein Ziel haben wir aber auch schon. Der Augustiner Keller – ein traditionelles Bier- und Essenslokal. Traditionell ist es, weil es eben solche traditionellen Speisen wie Haxe, Apfelstrudel oder Hendl anbietet. Das Bier ist, wie das Lokal schon sagt, Augustiner.
Hingesetzt und schon hatten wir zweimal ein halben Liter Bier in der Hand. Heute wird aber nicht gesoffen – ich fühle mich nicht gut. Ein zweites geht aber eventuell noch. Mal sehen, wie der frühe Abend noch so wird. Eine Unterhaltung mit Laura hat mir gefehlt – generell ist es komisch, denn man ist so fixiert im Alltag, dass man solche Sachen wie zusammen wohin gehen mit Freunden vergisst. Nun, ist aber auch in Berlin für uns nicht einfach – denn Freunde sind ja nicht viele vorhanden. Lust hat man aber auch oft nicht.
Genau aus diesem Grund hat mir das bestimmt auch gefehlt. Denn so vergisst man den Alltag und kann sich ganz auf die Person vor sich konzentrieren. Das entspannt ungemein – und mit einem Bierchen sogar noch mehr. So sehr, dass man durchaus ein zweites Bierchen auch nicht ganz abgeneigt ist. Obwohl man vorher nicht so das Verlangen hatte. Die Unterhaltung war aber mit Laura mal wieder so angenehm, dass man echt noch den ganzen langen Abend reden wollen würde.
Doch wenn es am schönsten ist, soll man ja bekanntlich gehen, und das taten wir dann auch. Zu meinem Glück hatte Laura einen ähnlichen Weg nach Hause, und so konnte man sich doch noch auf der Bahnfahrt etwas austauschen. Bis man sich dann verabschiedete und auf das nächste Treffen freuen.
Ich finde es nach wie vor immer noch toll, dass ich damals Laura angesprochen habe und wir bis heute den Kontakt aufrechthalten, obwohl sie gar nicht in Berlin lebt. Denn so regelmäßig war der Kontakt damals nicht, dass man sagen kann, dass es eine große Freundschaft ist. Doch das ist nicht zwingend ein Muss, man versteht sich einfach, und das ist die Hauptsache. Und mittlerweile zähle ich sie zu meinen engen vertrauten Freunden. Auf eine lange Freundschaft, Laura!