Nun habe ich sie. Eine Uhr, die mir gefällt und die ich immer schon haben wollte. Sie misst EKG, Blutdruck und bietet viele weitere gesundheitsspezifische Funktionen. Jetzt könnte man sicher einen ausführlichen Bericht über die Uhr schreiben, doch mir geht es hier nicht um die Uhr selbst, sondern um das, was ich mit der Uhr irgendwie verkörpere.
Ich bin ein Datenfanatiker und liebe Zahlen, Statistiken und deren Auswertung. Doch hier denke ich, dass ich auf einem falschen Weg bin und es vielleicht besser gewesen wäre, die Uhr nicht zu kaufen. Warum? Nun, ich versuche es zu erklären.
Ich leide an Arthrose und habe oft Schmerzen, mir geht es häufig nicht gut. Irgendwann habe ich angefangen zu deuten, dass es mein Herz ist und dass ich womöglich etwas schwerwiegendes habe. Mein linker Arm tut mir oberhalb weh und es fühlt sich einfach so an, als ob ich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erwarte. Eine Einbildung, denn so oft, wie ich beim Arzt gewesen bin und so viele Diagnosen wie ich bekommen habe, bin ich kerngesund. That’s true!
Das Hauptproblem liegt offensichtlich an der Arthrose und den daraus resultierenden Depressionen und meinen immer wiederkehrenden psychischen Problemen. Das ist also vollkommen normal und Fakt. Doch was mache ich mit dieser Information die mir die Ärzte mitteilen? Ich glaube sie einfach nicht oder hinterfrage es ständig, obwohl seit Jahren durch unzählige Arztbesuche klar ist, dass ich nichts habe. Doch erzähl das mal meinem Kopf. Die Birne glaubt einfach alles was man ihr sagt …
Diese Uhr macht es zugegeben nicht einfacher. Klar, ich kann jetzt jeden Tag Gegenproben machen und weiß, dass es mir gut geht, aber irgendwie fühlt es sich komisch an, da ich dieser ständigen Kontrolle ausgesetzt bin und das in Eigenregie. Das wirkt hypochondrisch und ich bin damit nicht so ganz einverstanden. Doch vielleicht beruhigt es mich ja.
Vielleicht.