Ein schwieriges Thema und für mich sogar ein emotionales. Es ist wirklich belastend, wenn man darüber nachdenkt, wie viel Qual und Leid man oft ertragen muss. In solchen Momenten ist es wunderbar, seine Liebsten anrufen und um Rat bitten zu können. Dieses Privileg hat man, wenn man eine intakte Familie hat, die auch für einen da ist. Aber vielleicht sollte ich trotzdem von Anfang anfangen.
Ich lebe seit meinem achten Lebensjahr in Deutschland. Wir sind 1993 von Kasachstan rübergekommen und wollten hier ein schönes neues Leben beginnen. Die ganze Familie ist mitgekommen. Unter Familie verstehe ich meinen Vater, meine Mutter, meinen Bruder und meine lieben Großeltern. Es war ein langer Flug, aber noch eine viel längere Zugfahrt von dort bis nach Deutschland. Wir haben es jedoch als Familie durchgestanden und waren froh, hier zu sein. Der Zusammenhalt damals war schon nicht sonderlich gut – aber zumindest besser als das, was nun ist. Denn es haben sich viele Wege getrennt, und einige sind sogar komplett aus meinem Leben verschwunden.
Meinen Bruder musste ich vor einem Jahr mehr oder weniger aus meinem Leben verbannen – da er einfach nicht weiß, wo seine Manieren sind. Das hier zu behandeln, wäre mir zu persönlich und gehört hier nicht hin. Ich sage es mal so: Er hat mir und meiner Frau Schaden zugefügt, mich nahezu bedroht und erpresst – obwohl ich ihm nichts angetan habe was dem gleicht. Ich bin und war sehr enttäuscht und das kann ich nicht wieder rückgängig machen und möchte ich auch nicht.
Was meine Mutter betrifft, sie hat mich zur Welt gebracht, und ich verdanke ihr mein Leben – doch auch hier gibt es nicht wirklich viel mehr, was man als liebevoll bezeichnen könnte. Sie ist krank, und das ist auch verständlich. Trotzdem möchte sie nicht zu uns nach Hause kommen, um ihre Enkelin zu sehen. Doch das, was sie nicht kann, können wir umso besser. Ich weiß nicht, wie oft ich mir den Mund fusselig geredet habe, aber es waren bestimmt um die 100 Mal.
Ich meinte immer: „Wenn du nicht kommen kannst, kommen wir eben zu dir. Du kannst uns doch einladen. Wir kommen gerne.“ Ihre Antwort darauf: „Ja, ich weiß.“ Mehr kam dann aber auch nicht. Keine Einladung, keine Nachricht. Und ich werde mich ganz bestimmt nicht selbst einladen. Also auch hier – kein Interesse an mir und ihrer Enkeltochter. Ab und an frage ich per WhatsApp, wie es ihr geht. Außer der gleichen Leier, dass es ihr schlecht geht, kommt nichts. Mein Mitgefühl ist mittlerweile begrenzt.
Nun haben wir bereits zwei schwierige Fälle meiner Familie behandelt, nun ist es Zeit, meinen Vater in den Blick zu nehmen. Er ist so eine Art Zwischending für mich. Etwas zwischen Liebe und Frustration – aber im positiven Sinne.
Mein Vater ist jemand, der nie viel mit Kindern zu tun hatte. Daher fällt ihm auch der Umgang mit seiner Enkeltochter sehr schwer. Eine natürliche Beziehung ist das nicht gerade. Das gemeinsame Spielen zwischen den beiden wirkt eher wie ein erstes Kennenlernen – etwas unangenehm. Mein Vater versucht es aber trotzdem jeden Monat – jedoch mit vorgehaltener Pistole, uns zu besuchen. Natürlich meine ich es nicht wörtlich mit der vorgehaltenen Pistole, aber so fühlt es sich für mich oft an. Ich muss ihn überreden und förmlich darum bitten, dass er kommt. Das ist anstrengend und eigentlich nicht ideal. Ich habe keine Lust, jedes Mal so viel Überzeugungsarbeit zu leisten, nur damit mein Vater endlich Zeit mit seiner Enkeltochter verbringt. Das ist nicht gerade förderlich.
Natürlich merkt meine Tochter, dass Opa nicht wirklich interessiert ist und dass er nicht wirklich bei der Sache ist. Dennoch ist es besser als bei den anderen beiden (Mutter und Bruder).
Nun zu meinen Großeltern. Sie sind nett und haben sich lange auf ein Baby in der Familie gefreut. Nun ist es da, und das Interesse ist gering. Trotzdem trifft meine Großeltern keine Schuld. Meine Oma spricht kein Deutsch, und mein Opa hat kein Interesse. Für die damalige Zeit ist es verständlich, warum mein Opa noch weniger Ahnung hat als mein Vater – denn Väter hatten damals selten etwas mit Kindern zu tun. Es war einfach Sache der Frauen. Das verstehe ich. Trotzdem, wenn meine Großeltern mobiler wären und ein paar Jahre jünger, würde ich denken, dass sie sich mehr um Laura kümmern würden als es meine Eltern tun. Mein Bruder zähle ich nicht dazu.
Warum nun der Fokus auf meine Tochter im Text? Nun, der familiäre Zusammenhalt ist nicht vorhanden, und man versucht das zu bewahren, was noch übrig ist. Man bettelt und dreht sich um, um Aufmerksamkeit zu bekommen, damit man nicht so alleine ist. Aber was noch viel wichtiger ist: Meine Tochter soll nicht alleine aufwachsen und die Familie überhaupt nicht kennen lernen. Irgendwann werden meine Großeltern sterben, dann wird mein Vater gehen, und schließlich meine Mutter – und dann bleibt Leere. Diese Leere wäre so oder so da, aber dann wären keine Emotionen dabei.
Ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn meine Mutter oder mein Vater sterben. Sie haben mir das Leben geschenkt, und eigentlich sollte ich sie hochschätzen und ihnen dankbar sein – aber nein. Mittlerweile habe ich eher eine gewisse Gleichgültigkeit entwickelt. Jemand, der keinen Kontakt zu seiner Enkeltochter haben möchte oder sich dagegen sträubt, ist für mich genauso kalt, wie ich es mit meiner Gleichgültigkeit bin.
Meine Tochter wächst schon jetzt ohne eine wirkliche Familie auf und weiß nicht, wie es ist, die Sommerferien bei Oma zu verbringen. Sie weiß nicht, wie es ist, mit Opa ein Eis zu essen. Sie weiß nichts von Oma und Opa – weil sie ihnen fremd sind und sie sich nicht für sie interessieren. Wer so handelt, verletzt nicht nur mich, sondern auch unbewusst meine Frau und meine Tochter.
Wie siehst du das? Hast du Ähnliches in deiner Familie erlebt? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Das ist echt fies von dir wie du mich und unsere Familie da stellst! Ich hab für dich und für euch alles getan, ich war für dich und für euch immer da und jetzt auf einmal bin ich schlechteste Mutter und Oma der Welt! Es ist sehr traurig!
Ich weiß dass ich nicht perfekte Mutter oder Oma bin, aber sowas zu schreiben und das alle dass lesen können, das verletzt mich und es zerbricht mein Herz! Bin sehr traurig und sehr enttäuscht!
Du hast mal echt Probleme. Nach 9 Monaten ohne Kontakt schreibst du mich an, ich soll dich nicht kontaktieren sonst droht eine Anzeige. Dann der Beitrag von neulich wo du mich fertig machst. Jetzt sieht man diesen Beitrag wieder. Ich hoffe sogar das du mich anzeigst, selbst dein Anwalt wird dir sagen, „Diesen Fall können wir nicht gewinnen.“.
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Ach ja, Psychotherapeut? WTF? 6 Jahre Medizinstudium, 5 Jahre Ausbildung und dann musst du noch von der Ärztekammer zugelassen werden, was bei deiner Erkrankung nahezu unmöglich wird. Wie möchtest du anderen bei ihren Problemen helfen wenn du nicht mal deine eigenen Probleme auf die Reihe bekommst?
Naja, ich warte sehnlichst auf Post von deinem Anwalt. Das wird ein Spaß.
Kein Ausschlusskriterium wenn man selbst an Depression gelitten hat. Fernstudium dauert 21 Monate und benötigt keine Ärztekammer. Man bekommt ein Zertifikat von der ZFU und damit darf man offiziell selbständig praktizieren. Es ist ein Fernstudium.