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Meine Oma möchte sich verabschieden

Traurig, wenn ich so darüber nachdenke, um was es hier im Beitrag geht. Meine Oma ist 90 Jahre alt. Aber jung geblieben wie eh und je. Sie hat mehrere Operationen durchgemacht. Am Herzen erst vor einigen Jahren. Doch nichts konnte sie bremsen.

Sie ist taff und das war sie schon immer. Meine Oma ist mein Idol, eine Frau, auf die ich immer zählen kann, die nie schimpft, sondern eher Mut zuspricht. Sie ist da, wenn man Sorgen hat und Probleme. Sie hilft immer, wo es geht. Wirklich immer. Man mag es gar nicht glauben, aber so eine starke und tolle Frau habe ich noch nie kennengelernt. Meine Oma.

Heute war ich wieder zu Besuch. Opa einkaufen, Oma kochen. Omas Leidenschaft und damit ihr „Ding“ ist das Kochen und Backen. Sie kann es. Ich kenne sie gar nicht anders. Sie schafft es nicht einmal, nichts auf dem Tisch zu stellen, sie macht jeden Tag, an dem sie Besuch empfängt, ein Fest. Festlichkeiten, die nicht notwendig wären – doch meine Oma macht’s! Es ist bemerkenswert, wie viel Power und Liebe dahinter steht.

Doch gerade heute redet meine Oma Tacheles. Das, was ich jedes Mal sagte, ich möchte das nicht hören. Doch was möchte ich nicht hören? Dass meine Oma bald von uns geht? Ja, genau das. Das möchte keiner hören. Ich habe noch nie in meinem Leben einen geliebten Menschen verloren, damit wurde ich nie konfrontiert. Doch so wie meine Oma mich darauf vorbereitet, finde ich rührend und besänftigend. Sie tut förmlich schon so, als ob das okay ist und man sich keine Sorgen machen soll. Doch genau das mache ich mir – Sorgen. Ich habe Angst davor, dass meine Oma geht.

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Oma sagt selbst: „Ich bin 90 Jahre alt und dass ich das soweit geschafft habe, hätte selbst ich nicht gedacht. Meine Zeit kann kommen und deswegen möchte ich euch so oft wie es geht sehen. Euch umarmen so oft wie es geht. So lange mir die Zeit noch bleibt.“ – Ich mag diesen Gedanken nicht. Aber das, was meine Oma sagt, ist wahr. Sie hat mit allem Recht. Und genau das ist so toll. Sie weiß alles viel besser als ich, obwohl ich immer der Meinung war, ich weiß es besser. Meine Oma weiß es aber genauer.

Es wird Zeit. Wenn meine Oma sagt, sie möchte uns so oft sehen, wie es geht, dann weiß sie mehr als ich Grünschnabel. Ich werde so oft wie es geht meine Oma besuchen und so oft noch da sein, wie es geht. Ich liebe meine Oma sehr und mag sie nicht traurig sehen. Sie irgendwann zu verlieren, würde mich innerlich kaputt machen. Das weiß ich jetzt schon. Aber die Zeit ist vorbestimmt – für uns alle.

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  • Wieso schreibst du das du nie einen geliebten Menschen in deinem Leben verloren hast? Ist nicht erst letztens dein Hund verstorben? Zählt dieser nicht als Familienmitglied? Das ist echt eiskalt.
    Vor einigen Jahren ist meine Katze verstorben und ich war erstmal für 6 Monate nicht zu gebrauchen.

    • Tatsächlich ist das nicht mein Hund gewesen sondern der meiner Frau. Ich glaube das habe ich auch im Beitrag erwähnt gehabt. Ich hatte keine besonders gute Bindung zu Lexy, aber sie war mir trotzdem wichtig. Eiskalt ist das nicht. Ich kannte sie nur knapp 6 Jahre. Jeder geht anders um damit. Dem einem zieht das nicht so mit, dem andren etwas anderes mehr. Jedem seins. Ich, und da spreche ich nur für mich wäre bei meiner Oma deutlich mehr traurig, wie bei Lexy. Da einfach Lexy nicht 38 Jahre meines Lebens aufgemacht hat.

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