Ich habe vor 16 Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, die mich in Krankheitsfällen schützen sollte. Doch ich bin mir mittlerweile gar nicht mehr sicher, ob das so eine gute Idee war und ob sie überhaupt einen Nutzen für mich hat. Aber wieso denke ich das so?
Nun, ich habe Depressionen und war anderthalb Jahre krankgeschrieben. Meiner Berufsunfähigkeitsversicherung habe ich das mitgeteilt und habe gehofft, auf einen kleinen Zuschuss, bis ich wieder gesund bin. Doch leider wurde ich nach knapp acht Monaten Hin und Her-Abschreibe abgelehnt und hatte nichts bekommen. Das ist schlecht und aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar. Natürlich war ich nicht so krank, wie wenn jemand gar nicht mehr ins Berufsleben zurückfindet – doch man glaubt oder möchte etwas Unterstützung, die ich da von meiner Versicherung nicht bekommen habe. Schade, aber was soll man machen? So ist das. Man zahlt knapp 700 Euro pro Jahr in die Versicherung ein und erhält noch nicht einmal etwas Hilfe. Ja, immer dieses blöde Kleingeschriebene – das einem immer ein Bein stellt.
Aus diesem Grund habe ich überlegt, meine Versicherung zu kündigen. Doch was ist, wenn doch etwas Nachhaltiges kommt, was irreparabel ist und ich nicht mehr arbeiten kann – also so gar nicht? Dann reicht mir das, was mir der Staat gibt? Ungewissheit bahnt sich an, und ich bin mir dann schon gar nicht mehr sicher, ob die Kündigung so eine gute Idee ist. Vielleicht würde ich mit dem, was ich vom Staat bekommen würde, gar nicht auskommen. Oder? Ich habe es mir gar nicht erst ausgerechnet und könnte es bestimmt aber auch nicht.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist anders als eine Lebensversicherung. Denn bei einer Berufsunfähigkeit bekommt man sein eingezahltes Geld nicht wieder und hat keinen Anspruch auf vorzeitige Auszahlung. Das heißt, wenn man sein ganzes Leben nichts hatte, aber fleißig eingezahlt hat, geht man leer aus. Schön ist das nicht, aber das ist im Sozialstaat zu verstehen. Wir zahlen ein, und diejenigen, die es brauchen, bekommen es. So ist das nun mal. Trotzdem hätte ich mir eine Auszahlung natürlich gewünscht.
Was also tun? Nun ja, Arschbacken zusammenkneifen und fleißig weiterzahlen, denn wenn man die Versicherung doch kündigen sollte, geht man leer aus und ist im Falle einer nachhaltigen Krankheit nicht mehr geschützt, was noch viel schlimmer ist. Aber wie seht ihr das denn?
Habt ihr eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder habt ihr bereits eine genutzt? Schreibt es mir in die Kommentare!